Sie als Mutter kennen das sicherlich: Trotz mehrmaliger Aufforderung - mal in leiser, bedachter Stimmlage, mal deutlich lauter und fordernder - will der Sprössling einfach nicht hören. Sie fühlen sich, als reden Sie gegen eine Wand, denn ihre Worte bewirken das Erwünschte nicht. Solche Situationen erfordern ein starkes Nervenkostüm und viel Geduld, um nicht aus der Haut zu fahren. Insbesondere dann, wenn Sie als Mutter selbst an Ihre Grenzen kommen, einen schlechten Tag hatten oder einfach nur wollen, dass Ruhe und Ordnung ins Zuhause einkehrt. Aber wie wollen Sie sich durchsetzen?
In diesem Beitrag geben wir hilfreiche Tipps, um Ihr Kind besser zu verstehen und in herausfordernden Situationen ruhig zu bleiben.
Heikle Alltagssituationen
Nach einem stressigen Arbeitstag heißt es beispielsweise, noch schnell einzukaufen und zu kochen. Am Rande Ihrer Kräfte möchten Sie, dass Ihr Kind fix den Tisch deckt. Zunächst bitten Sie Ihr Kind ruhig, dies zu übernehmen. Das tun Sie vielleicht auch noch 2 - 3 weitere Male. Doch die gewünschte Aktion bleibt aus. Sie verlieren die Geduld und erheben Ihre Stimme. Lauthals kommt Ihre letzte Warnung und die Androhung von Konsequenzen bei Nichtbeachtung. Und siehe da: es wirkt! Wenn auch widerwillig wird Ihr Kind aktiv und deckt den Tisch. Die schlechte Stimmung aber wirkt nach, wühlt auf und nagt auch weiterhin am Nervenkostümen beider. Muss das sein? Geht das nicht einfacher?
Warum Ihr Kind nicht auf Sie hört
Für eine konfliktärmere Lösung ist es wichtig zu verstehen, warum Ihr Kind Ihrer Aufforderung nicht sofort nachkommt. Was geht da vor im Kinderkopf? Eine reine Provokation ist bei den meisten Kindern auszuschließen. Doch wie müssen Sie Ihr Verhalten ändern, um das des Kindes besser zu steuern? Es kann ja nicht jedes Mal mit einer Sanktion gedroht, oder einer Belohnung gelockt werden. Betrachten Sie Ihr Kind als „Hüllenwesen“: Während es spielt, schottet es sich ab, taucht voll und ganz in seine Fantasiewelt ein. Sie können sich dazu, ganz bildlich, eine Seifenblase oder Käseglocke vorstellen, die Ihr Kind umgibt. Diese Hülle gilt es zu durchbrechen, damit Ihre Worte auch ankommen und Gehör finden.
Einfache Kommunikationsregeln für einen besseren Umgang miteinander
Lassen Sie die Seifenblase platzen, indem Sie direkten Kontakt mit Ihrem Kind aufnehmen. Unterbrechen Sie Ihre eigene Tätigkeit, gehen Sie auf es zu und suchen Sie Augen- und Körperkontakt. Damit durchbrechen Sie die kindliche Hülle und überwinden die Distanz zu Ihrem Kind. Es wird sich deutlich besser angesprochen fühlen, wenn Sie nicht „nur“ durch die Wand oder die Treppe hinauf sprechen. Verwenden Sie möglichst wenig Worte, damit der Sinn auch tatsächlich für das Kind zu erkennen ist.
„Wege aus der Brüllfalle“ ist ein Film von Wilfried Brüning, den wir den Müttern während ihrer Kur zeigen. Der Film will keinesfalls belehren oder mit erhobenem Zeigefinger auf Sie zeigen. Er ist vielmehr ein Film von Eltern für Eltern, in dem alle Szenen von „echten“ Eltern gespielt werden.
Im Anschluss an den Film geht eine unserer Psychologinnen in einen gemeinsamen Austausch mit den Müttern hinsichtlich der gezeigten heiklen Erziehungssituationen. Einmal mehr stellen die Mütter darüber hinaus fest, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind und sich auch untereinander praktische Tipps geben können.
Sie dürfen gespannt sein, inwiefern Sie sich in diesem Film wiederfinden und Lösungen erkennen!