Das Berufsbild des Arztes, der Ärztin ist abwechslungsreich und hängt maßgeblich von der klinischen Einrichtung ab. Wir fragen bei unserer leitenden Ärztin, Frau Sackmann, nach: Was macht den Beruf als Ärztin in der Klinik Schwedeneck aus? Was sind die täglichen Freuden und Herausforderungen?
Frau Sackmann gibt uns gerne Einblick in die Tätigkeiten des Ärztinnen-Teams, denn: Auch wir könnten Verstärkung gebrauchen.
Wer nach dem Lesen des Interviews Interesse an einer Position als Arzt oder Ärztin hier bei uns in der Klinik Schwedeneck hat, kann sich gleich direkt bewerben oder gern Kontakt zu uns aufnehmen.
Liebe Frau Sackmann, Sie gehen Ihrem Beruf als Ärztin seit mehr als 30 Jahren nach, knapp 23 Jahre davon sind Sie als Ärztin in unserer Klinik Schwedeneck tätig. War Ihnen schon während des Studiums klar, in welchem Bereich Sie als Ärztin tätig sein möchten?
Nein, auf keinen Fall, ich hatte - wie die meisten Medizinstudierenden - eine vage Vorstellung von der Akutmedizin als Arbeitsplatz. Das konkrete Berufsbild schärfte sich erst nach diversen Praxisphasen in unterschiedlichen Fachbereichen.
Wie sind Sie damals auf unserer Klinik aufmerksam geworden?
Zu der Zeit, als ich mich beworben habe, war ich bereits Mutter von zwei kleinen Kindern. Der Arbeitsmarkt schränkte meine Auswahl an favorisierten Anstellungen leider von Vornhinein ein, vor allem, da es kaum Angebote für Teilzeitstellen gab. Das hat sich heute zum Glück grundlegend geändert. Der entscheidende Vorteil für mich war, dass die Klinik Schwedeneck schon seit den 90er Jahren Teilzeitmodelle auch auf Leitungsebene eingeführt hatte. Das kam mir und unserer Familienzeit natürlich sehr entgegen.
Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere, hier in Schwedeneck als Ärztin tätig zu sein?
Da gibt es viele Aspekte:
Zum einen ist es die Grundidee der präventiven Medizin. Ich bin sehr davon überzeugt, dass es klug ist, sich vor dem Auftreten von Krankheiten um die Gesundheit zu kümmern. Und ich erlebe es als sehr befriedigend, Familien dazu zu ermächtigen, selbst tätig zu werden. Die Familien kommen gern und freiwillig zu uns und sie haben ein großes Interesse daran, die Zeit hier gut zu nutzen. Das ist natürlich eine sehr schöne Grundlage für unsere Arbeit.
Hinzu kommt, dass ich die Abwechslung bei der Arbeit hier mag. Wir haben Zeit, in Ruhe zu beraten, kümmern uns aber auch um akut Erkrankte, haben es mit Kindern und mit Erwachsenen zu tun und es handelt sich um psychische, psychosomatische und somatische Krankheitsbilder – von allem etwas!
Und wir arbeiten in einem tollen Team. Nicht nur die Ärztinnen, sondern auch die Mitarbeiter*innen der anderen therapeutischen und nicht-therapeutischen Abteilungen des Hauses sind sehr an Kooperation interessiert und wir arbeiten im eigentlichen Sinne interdisziplinär.
Wie sehen die Unterschiede zum Alltag in einer Arztpraxis oder im Krankenhaus aus?
Der größte Unterschied: Wir haben in der Regel wirklich Zeit für unsere Familien. Und es gibt natürlich nur sehr selten akute oder bedrohliche Krankheitsverläufe. Das sind schon bedeutende Unterschiede. Im Gegensatz zu Reha-Kliniken der Rentenversicherungsträger haben wir übrigens relativ wenig Bürokratie zu erfüllen.
Sie leiten in der Klinik Schwedeneck ein fünfköpfiges Ärztinnen-Team. Wie würden Sie die Zusammenarbeit und das Team beschreiben?
Das müssten wir vielleicht besser die Team-Ärztinnen fragen. Ich finde die Zusammenarbeit ausgezeichnet. Hier arbeiten kluge, engagierte, strukturierte und fröhliche Kolleginnen, so dass ich mich jeden Tag freue, zur Arbeit zu kommen.
Unser Team ist altersmäßig recht gemischt. Wir haben meist ein bis zwei Assistenzärztinnen, die hier einen Teil ihrer Weiterbildung zur Allgemeinärztin absolvieren. Teilweise stehen sie noch am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn und freuen sich vor allem darüber, hier wichtige Aspekte der psychosomatischen Familienmedizin und der Kinderheilkunde kennenzulernen. Wir hatten aber auch immer und über Jahre ältere Kolleginnen hier, die gern ihre Lebens- und Berufserfahrung aus unterschiedlichen Feldern eingebracht haben.
Ich glaube, was alle verbindet ist, dass wir gerne kooperativ arbeiten, auch mit den Krankenschwestern und den psychologischen Kolleginnen.
Gleichzeitig arbeiten wir Ärztinnen im Alltag eigenständig, können uns jedoch immer wieder austauschen oder rückversichern.
Was sind die größten Herausforderungen im beruflichen Alltag als Ärztin in einer Mutter-Kind-Klinik?
Für manche Kolleginnen, die über die Jahrzehnte hier tätig waren, war es schwierig, mit erschöpften Frauen zu arbeiten. Das ist der Hauptanlass für eine Mutter-Kind-Prävention: die mütterliche Erschöpfung. Die Patientinnen erlebt man teilweise als sehr bedürftig. Als Ärztin hat man aber eher gelernt, sich zusammenzureißen und eigener Erschöpfung oder Schwäche keinen Raum zu geben. Da ist es manchmal nicht so einfach, empathisch zu bleiben.
Die meisten Kolleginnen haben gern und lange hier gearbeitet. Im Rahmen unserer Mutter-Kind-Kurmaßnahmen haben wir im Dreiwochentakt immer mit neuen Gesichtern und Persönlichkeiten zu tun und können sie in diesem Zeitfenster begleiten und entscheidend zur Gesundung beitragen.
Das bedeutet auch, dass wir eine Woche relativ viele Stunden arbeiten, dann zwei Wochen weniger. Manche Kolleginnen möchten und brauchen aber mehr Gleichmäßigkeit bei der Arbeit. Andere schätzen dieses Modell, weil es auch freie Tage beinhaltet.
Was müsste die/der ideale Kandidat*in für die Position des Arztes, der Ärztin mitbringen?
Vor allem Interesse an Menschen und Freude an Kindern. Und natürlich ein bio-psycho-soziales und ein wissenschaftlich fundiertes Medizinverständnis.
Die Erfahrung, selbst Kinder zu haben, kann von großem Vorteil sein. Aktuell haben wir zusammengerechnet 16 Kinder und auch schon einige Enkel in einem Team von fünf Kolleginnen.
Viel mehr braucht man ehrlich gesagt nicht. Unsere Einarbeitungen sind sehr strukturiert und auch dabei lassen wir uns Zeit. Alles kann man lernen!
Eine unserer ehemaligen Kolleginnen hat nach 18 Jahren Elternzeit ohne Kontakt in die Medizin als Wiedereinsteigerin hier angefangen. Und sie ist über 15 Jahre geblieben - sie war eine unserer erfolgreichsten und beliebtesten Kolleginnen!
Haben Sie noch einen Hinweis oder einen Rat für zukünftige Bewerber*innen, um die Anforderungen an den Job noch besser einschätzen zu können?
Kommen Sie gern einmal vorbei. Wir zeigen Ihnen gern die Klinik, auch Hospitationen sind unkompliziert möglich.
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