Das Thema Achtsamkeit ist heutzutage in aller Munde. Dabei beinhaltet der Begriff so viel mehr als die klassische Meditation. Wenn unsere Psychologinnen mit den Patient*innen über Strategien zur Stressbewältigung sprechen, fließen immer wieder praktische Achtsamkeitsübungen ein.
Wir Mütter kennen diese Tage: Im Autopilotenmodus eilen wir von Termin zu Termin und erst abends bemerken wir, wie stressig der Tag eigentlich war. Oder man grübelt schon auf dem Arbeitsweg, was zu Hause noch zu erledigen ist oder reflektiert eine Diskussion vom Vormittag. Manchmal ärgert man sich, weil die Schlange an der Supermarktkasse lang ist oder man gerade dann im Stau feststeckt, wenn man es gar nicht gebrauchen kann. Wir sind in unsere Gedanken versunken und alles andere als im Hier und Jetzt.
Achtsamkeit kann uns in all diesen Situationen Hilfestellung sein. Sie ist eine Haltung, die wir uns und unserer Umwelt entgegenbringen und das Beste daran: sie ist erlernbar! Im Grunde geht es darum, etwas neugierig und auf den aktuellen Moment konzentriert wahrzunehmen oder es zu beobachten, anstatt voreilige Bewertungen zu machen. Achtsamkeit kann uns unterstützen, uns selbst besser kennenzulernen und so beispielsweise Stresssignale rechtzeitiger wahrzunehmen und selbstfürsorglich zu handeln, indem wir innerlich einen Schritt zurücktreten und wahrnehmen, was da gerade ist und wie es nun sinnvoll wäre zu handeln (z. B. eine Pause zu machen).
Achtsam sein kann man zum Beispiel in der Wahrnehmung seiner Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen oder indem man seine Aufmerksamkeit gezielt auf seine fünf Sinne ausrichtet.
Versuchen Sie doch einmal, die Person an der Supermarktkasse vor sich ganz genau zu beschreiben. Oder spüren Sie die Wärme des Kaffeebechers: Nehmen Sie wahr, wie sich dieser in der Hand anfühlt. Wo spüren Sie die Wärme überall?
Riechen Sie an einer duftenden Blume. Wie würden Sie den Duft beschreiben.
Zählen Sie zehn achtsame Atemzüge. Wenn Sie einen anderen Gedanken bemerken, nehmen Sie diesen freundlich wahr und beginnen wieder von vorne.
Spüren Sie, welche Körperteile den Stuhl berühren, auf dem Sie gerade sitzen.
Schließen Sie die Augen und beobachten Sie neugierig, welche Geräusche Sie um sich herum wahrnehmen können.
Halten Sie beim Gehen über den Flur einen Moment inne: Welches Tempo haben Sie gerade, wie fühlen sich Ihre Füße in den Schuhen im Moment an?
Diese kleinen Aufmerksamkeitsübungen können uns dabei helfen, etwas achtsamer durch den Alltag zu gehen, indem Sie immer wieder ganz bei sich sind.